Turnierberichte von Dart-ok.
Pokalturnier am 16. Juni 2007


Dramatik beim Dart. Regelwidrigkeit überschattet ein erstklassiges Turnier. Dank der Besonnenheit des Veranstalters wurde das Turnier trotz alle dem zum Highlight der Wunstorfer Dartszene.
16. Juni 2007. Ein Denkwürdiges Datum im Dartsport. Aus besonderem Anlass hat Andy die Ausrichtung des Dartturniers ausdrücklich an seiner Dartanlage gewünscht, da anschließend beträchtliche Umbaumaßnahmen geplant sind, um das gesamte Areal komplett neu zu gestalten. Es handelt sich hier um das Bauprojekt der zukünftigen aber bereits jetzt schon legendären Motor-Highspeed-Anlage von Andianapolis. Dies sei hier ruhig einmal erwähnt für unsere Motorsportfreunde. Ja liebe Fans, es tut
sich etwas in Wunstorf. Und nun zum Tagesgeschen. Bereits bei der Planung zeichneten sich einige Probleme ab. Dieter, unser hochgeschätzte Teamkollege, besonders im Konterspiel ein wichtiger Mann, musste an Pflichtkämpfen in Holland teilnehmen und in Wunstorf schweren Herzens absagen. Beinahe wäre auch die Teilnahme von Hans und Ian gefährdet gewesen. Ian konnte rechtzeitig seinen Geschäftsbericht erfolgreich beenden. Bei Hans hat die schwere Saison sichtliche Spuren hinterlassen.
Er plagt sich mit dem im Dartsport so gefürchteten Wurfarm-Schulter-Syndrom und geht dadurch empfindlich geschwächt in das Match. Um an diesem Turnier teilnehmen zu können, hat er seine anstehende Operation bei Müller-Wohlfahrt verschoben. Dafür ist Peter wieder fit, der das letzte Turnier nicht bestreiten konnte.
An dieser Stelle versuchen wir stets, die live-Athmosphäre herüberzubringen. Und auch auf diesem Turnier war einiges zu erwarten, da Rüdiger mit der Aussicht in den Wettkampf gegangen ist, den Pokal zum dritten und letzten mal zu gewinnen. Leider liegen die absoluten Auswertungsdaten noch nicht vor. Doch auf diesem Turnier dominierten nicht nur die sportlichen Höhepunkte, die wir in diesem Bericht ein wenig vernachlässigen mussten.
Zu Beginn bedurfte es wie immer der traditio-
nellen Überprüfung der Dartanlage, sprich: Beleuchtung. Mit leichten Beanstandungen, die wiederum durch die anstehenden Umbaumaßnahmen zu entschuldigen waren, wurde ihr ein tadelloser Zustand bescheinigt. Anschließend erfolgte in völlig ungewohnter Weise ein Regelwerkfeststellungsverfahren:
Haltungsnoten, Dartmanieren, Punktwertung und Verbesserung der Schriftvorlagen.
In konsensualer Einigkeit wurde alles wie erwartet abgewiesen.
Zum Spielgeschehen: Diesem Turnier war zu Beginn gleich anzumerken, dass allen Teilnehmern einiges an Wettkampfpraxis fehlte. Mit den ersten Scores taten sich alle schwer. Die bessere Konzentration bewies Carsten, der am ehesten wieder an Sicherheit gewann und mit zielgenauen Würfen die Führung übernahm. Carsten blieb auch in der zweiten Runde vorn, musste sich jedoch von Ian
geschlagen geben, der für seine exakten und passgenauen Würfe bekannt ist. Ab der dritten Runde meldete sich Rüdiger zurück, von dem bisher wenig Gelungenes zu sehen war. Der beendet das Leg gleich mit einem 110er Check. Von Runde zu Runde steigerte er seine Form. Carsten und Hans setzten ihre ganze Cleverness ein und konterten. Das Turnier erreichte Spitzenniveau. Rüdiger gelang es jede Runde abzuwehren und die Führung zu behalten. Der Spielverlauf wirkte bereits nach der sechsten Runde ziemlich eindeutig. Rüdiger gab alles und bestimmte das Turnier, hart gefolgt von Carsten, der immer besser mit Rüdiger mithalten konnte. Nachdem Rüdiger nur noch knapp mit dem Vorteil der Spieleröffnung vor Carsten und Hans gewinnen konnte und die achte und letzte Runde eröffnete, dachte niemand an einen derartigen Verlauf des Turniers, der sich bald abzeichnen sollte. Rüdiger entschied auch diese Runde für sich mit einem achtbaren 24er-Darter. Carsten konterte sogar mit einem 23er-Darter. Doch auf Grund der Reihenfolge beim Werfen lag der entscheidenden Vorteil bei Rüdiger.
Der Kampf um den vierten Platz ging weiter. Aus dem Nichts heraus brach eine Unruhe durch Veranstaltung.  Rüdiger  beantragte  
eine Überprüfung seines Gewinnscores. Über die Beweggründe hüllt er Schweigen. Aufruhr im Veranstaltungskomitee und in der Schieds- richterkommission. Der Skandal war perfekt. Rüdiger hat die 35 mit 17+D8 abgeschlossen. Dies ergibt jedoch 33 Punkte.
Das gesamte Turnier drohte zu platzen. Muss das Turnier wiederholt werden? Muss die Runde abgebrochen werden? Muss die Runde wiederholt werden? Wenn nein, wie wird das Turnier gewertet?
Hinzuziehung des IKRD
Was passiert mit Rüdiger? Das waren Fragen, die binnen kürzester Zeit geklärt werden mussten. Die ganze Situation drohte zu eskalieren, als eine neunte Runde gefordert wurde. Dart-Historiker wurden um Mithilfe hinzugezogen die immer verworrener werdende Angelegenheit aufzulösen. Verzweifelte Mitspieler spielten mit dem Gedanken alles hinzuwerfen und ihre Kariere aufs Spiel zu setzen. Erst als Ian klar und deutlich in seiner überzeugenden Art an die Dartregel No.1 erinnerte, beruhigte sich allmählich die Situation:
- Es gilt die Tatsachenentscheidung.
- Nach jedem Wurf ist die Punktzahl zu prüfen.
- Die Prüfung erfolgt immer vor dem nächsten Wurf.
Mit dieser eindeutigen Regelauslegung war das Turnier vorerst gerettet.
Trotz aller Widrigkeiten ist Rüdiger der Sieg des Turnier zugesprochen worden. Ob er auf Dauer den Pokal behalten kann, entscheidet in Kürze die IKRD (Internationale Kommission für Regelverletzungen im Dartsport) in Den Haag, die unverzüglich hinzugezogen werden musste.
Muss Rüdiger mit einer Sperre rechnen? Wird die Auszeitrunden-Regel angewandt? Muss Rüdiger einen international angekannten Dartpunktzählbefähigungstest absolvieren? Darf Rüdiger in der härtesten Liga weiterspielen? Nein, für Rüdiger ist diese Angelegenheit noch lange nicht vorbei.
Und ob der Dartsport jemals die Teilnahmeberechtigung zu der Olympischen Spielen erhält, scheint unter diesen Umständen als sehr fraglich.