Turnierberichte von Dart-ok.

   17. Mai 2008 bei NN. Eine Schlechtwetterfront droht das zweite Dartturnier 2008 und 76. Turnier in der Geschichte des Wunstorfer Kreisels platzen zu lassen. Nur die Unerschrockensten kommen durch. Das angekündigte Equipment und der extra für eine An- sprache engagierte Dartprediger bleiben völlig im Regen stecken. So heißt es: Improvisieren! Und das kann der Wunstorfer Kreisel. Denn der ist bisher mit jeder schwierigen Situation fertig geworden.
   Gerade noch im Zeitlimit schafft es Peter dem Unwetter zu ent- gehen. Alle angemeldeten Spieler, die es nicht geschafft haben, sind

jedoch entschuldigt und erhalten keine Sperre durch den Internationalen Dartverband.
 Großes Verletzungspech hindert Dieter an diesem Turnier teilneh- men zu können. Bei einem Freundschaftsturnier im holländischen Groningen plagten ihn wieder seine Aduktoren, so dass er abbrechen musste. Aus sicherer Quelle seines direkten Umfeldes ist zu hören, dass unter Dieter's Leitung ein internationales Fußballturnier in Dedensen in Planung ist. Ja, wir Darter sind auch Fußballbegeisterte. Aber dazu mehr zur gegebener Zeit.

   Zu einen zünftigen "Warm-up" gehört aus- reichend Fachliteratur und ein intensiver Er- fahrungsaustausch. Auch haben die Sponso- ren nicht mit Werbematerial gespart. Die Dartarena ist in einem tadellosem Zustand, die Beleuchtung ist vorbildlich. Abnutzungs- erscheinungen an

der Standleiste seien hier nur er- wähnt, sind je- doch unerheb- lich. Ob sie den strengen Sicher- heitsbestimmun- gen eines nam- haften amerika- nischen Kon- zerns,   der    hier

nicht genannt werden kann, weil dieser bis- her nicht auf der Sponsorenliste steht, genügt, lassen wir noch einmal dahin gestellt.
  Turnierbeginn um Punkt 14:00 Uhr. Die Tur- niereröffnung erfolgt traditionell über "Diddle for Middle" und trifft auf Rüdiger. Mit den er- sten Darts gibt Carsten gleich das Niveau des Wunstorfer Kreisels vor und wirft ohne Umschweife 100 Punkte. Nur seine Team- kollegen werfen noch sehr verhalten. Als wenn sie das "Warm-up" nicht ausreichend genutzt haben. Mittlerweile müsste allen das

Regelwerk geläufig sein: "Das Warm-up ist in der Open-Beginning-Version zu spielen." So

nimmt sich jeder die Zeit, die er braucht. Davon völlig unbeküm- mert spielt Carsten weiter seine Klasse aus:  Erneut bemerkens-

werte 100 Punkte und ein komfortabler Abstand zum Feld. Carsten macht seine Mitspieler mit seiner Serie eher nervös, als dass die in das Spiel fin- den. Dann gelingen Rüdi- ger bravouröse 121 Punk- te. Prompt antwortet An- dy mit ansehnlichen 100 Punkten, so dass der Ab- stand zu Carsten nur noch

61 Punkte beträgt. In gewohn- ter Konzentration legt Rüdiger sofort  mit  stattlichen  98 Punk-

ten nach und bringt sich mit zwei weiteren Scores in eine gute Ausgangslage. Während NN und Ian, sowie Hans ganz unauffällig folgen, wird Carsten weit nach außen gedrängt und rennt sich an der double1 fest. Das nutzt Rüdiger eiskalt aus und schließt dieses Leg mit dem 1. Platz ab. Rechts außen bieten sich NN und Ian einen Zweikampf auf der double10, den Ian nur ganz knapp mit dem 2. Platz für sich entscheidet. NN erreicht

gerade noch vor Hans den ersehnten 3. Platz.  Ganz  zum  Schluss   bringt  Peter  sich

noch einmal mit überragenden 98 Punkten in gute Einwurfposition. Doch es hat nicht mehr für eine Platzierung auf den vordersten Rängen gereicht.
  In der Zweiten Runde stellt der Trainer etwas um. Damit NN mehr Freiheiten in der Offensive erhält, wird Peter weiter nach vorn gezogen. Er soll NN unterstützen und direkt hinter den Spitzen agieren. Eine ungewohnte Aufstellung.  Wer soll  jetzt die Defensive ko-

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ordinieren? Wir warten es ab. Das Mittelfeld läuft gut. Hans und NN gehen vorweg, Peter direkt dahinter. Hier merkt man gleich, dass das Trainingslager Wirkung zeigt. Das takti- sche Verhalten ist vorbildlich. Alle Mann- schaftsteile rücken gleichmäßig nach. Auf ein

Zeichen vom Trai- ner wirft Ian sei- ne Darts zu einem 93-er Score und stößt mit in die Spitze. Dadurch lässt sich Peter etwas zurückfal- len. Er ist eben ausgebildeter Ab- räumer - immer auf Sicherheit be- dacht. Mit dem 6. Score in Runde 2 lenkt Hans alle Aufmerksamkeit auf sich und geht

mit einem vortrefflichen 100 Punkte Wurf in die Spitze. Der Gegner scheint durch diesen taktischen Wurf irritiert und stelle seinen Ab- wehrriegel auf. Dadurch bekommen NN und Peter wieder mehr Spielanteile und beziehen Carsten und Rüdiger auf den Außenbahnen ein. Im 9. Score stehen alle Spieler auf glei- cher Höhe, bereit für den finalen Dart. Selbst Andy hat es hinten nicht mehr ausgehalten. Dann geht alles sehr schnell. Völlig unerwar- tet gelingt Rüdiger ein Highfinish von beacht- lichen 62 Punkten zum 1. Platz, unmittelbar gefolgt von NN auf Platz 2 und... genau wie vom Trainer gefordert: Peter auf dem 3. Platz. In seinem unverwechselbaren Stil double9 nicht direkt, sondern den sicheren Weg  über  single9-single1-double4  zu  wäh-

len, unterstreicht er das Vertrauen, dass der Trainers ihm geschenkt hat.
  Die dritte Runde sollte die taktische Ausrichtung des Wunstorfer Kreisels noch offensichtlicher machen. Die Aufstellung, wie in der  vorherigen Runde  und  gleichmäßiges

Vorrücken auf breiter Li- nie. In der Mitte agieren Carsten und Hans und bilden den Offensivkeil. Die Gefährlichkeit von Rüdiger hat der Gegner allmählich erkannt und nimmt ihn jetzt in dop- pelte Manndeckung. In- dessen befinden sich Hans und Carsten mit dem 5. Score bereits in Finishnähe. Jetzt fordert der Trainer Rüdiger auf, gegenüber seinem Ge- genspieler mehr Zwei- kampfstärke  zu  zeigen.

Der antwortet gleich mit einem beachtlichen 100 Punkte Score und bietet sich hinter Carsten und Hans für ein Finish an. Sofort zieht Carsten mit mustergültigen 99 Punkten auf die Finishposition double8 und sorgt so überraschend für Raum. Das sieht Hans und bringt sich mit glänzenden 97 Punkten auf ein double9 Finish. Ein nervenraubender Zweikampf entbrennt. Wer von beiden kann dieser hohen Nervenbelastung standhalten? Fehlwurf von Carsten, Fehlwurf von Hans, und Rüdiger steht bereits direkt vor der double18. Aber gegenüber Hans mit seiner Klasse sind die anderen chancenlos. Souve- rän entscheidet er diese Runde für sich. Carsten benötigt einen weiteren Konzentra- tionsdurchgang,  erringt dann  aber vor Rüdi-

ger den 2. Platz. NN legt sich mit einem bril- lanten 100-er Wurf die double6 vor, und Ian erzielt noch einmal für alle beispielgebende 121 Punkte. Beide können Rüdiger jedoch nicht mehr den 3. Platz streitig machen.
  Was bringt Runde 4? Bleibt es bei der Erfolgsaufstellung oder greift der Trainer nochmals in seine Trickkiste? Hierzu haben wir NN in der Spielpause kurz befragen können: "Das ist keine Trickkiste und auch kein doppelter Boden. Das ist ganz einfach Können. Wir sind eben so veranlagt. Wir haben zwei gesunde Arme, und der Kopf funktioniert auch noch. Was willst Du mehr? Im Trainingslager haben wir nur unsere Fähigkeiten verfeinert. Gut, im taktischem Verhalten, da hatten wir immer unsere Defi-

zite. Aber wie Du siehst? Da haben wir uns enorm verbessert. Vor- her hat jeder seine Solo-Taktik gespielt. Heute spielen wir Kon- ferenz-Taktik. Das kann man gar nicht mit- einander verglei- chen. Unser Trai- ner hat es ge- schafft unsere in- dividuellen Tak- tiken zu einer ge-

meinsamen zu verbinden und nennt diese Variante "Offensive Dartkontrolle". Kern- stück dieser Taktik ist, dass jeder Spieler weiß wohin der Dart muss. Ist doch ganz klar. Sagt doch schon der Name: Offensive Dartkontrolle.  Das  erklärt sich ja von selbst.

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Du musst den Dart offensiv kontrollieren können. Das haben wir unserem Bundes- Berti Vogts abgeschaut. Der war Taktikmei- ster. Ich sage ja: Hast Du den richtigen Trai- ner, dann klappt's auch mit dem Highscore."
  Hans eröffnet Runde 4 und Andy legt gleich kunstvoll 95 Punkte vor. Ein ganz anderes Konzept. Andy operiert vor der geschlos- senen Front und baut seinen Vorsprung ste- tig aus. Allein da vorne verliert er mehr und

mehr an Bo- den. Der Trai- ner reagiert. Er schickt Rüdiger und Peter. Rü- diger legt fach- männische 100 Punkte und Pe- ter einen ele- ganten 95-er Wurf vor. Doch der Abstand zu Andy bleibt be- trächtlich. Aus- serordentlich, woher Andy die Kraft nimmt, so allein vor der gegnerischen

Abwehrkette. Ein Grund von Hans eigenini- tiativ zu werden. Virtuos schleudert er seine Darts zu einem 100-er Treffer. Sogleich nimmt NN Fahrt auf und steht hinter Hans. Mitgerissen von dem Schwung der Mann- schaft wirft Ian meisterliche 100 Punkte. Und wieder steht die komplette Mannschaft in Finalbereitschaft. Denn auch Carsten hat seine Zurückhaltung aufgegeben. Dynamisch nimmt er weiter Tempo auf, wagt ein High- finish von 46 Punkte - und landet den finalen

Treffer. Ein wahrer Arbeitssieg und Platz 1 in Runde 4 für Carsten. Andy, NN und Hans kämpfen hautnah um den 2. Platz. Peter sorgt für Druck direkt hinter den Spitzen. Rüdiger und Ian haben sich etwas weit zurückfallen lassen. Der Wunstorfer Kreisel startet die nächste Angriffswelle. Diesmal ist Hans erfolgreich - und nicht allein. Denn erneut kontert Peter aus der zweiten Reihe mit einem brillanten  Final-Score.  Platz 2  für

Hans, Platz 3 für Peter. Das ist ge- lebter Siegeswil- len. Wer genau hinschaut, kann sehr gut das Tak- tikverhalten stu- dieren. Wunderbar zu erkennen, wie Defensive und Of- fensive sich stän- dig verschieben und durch Peter genial gesteuert werden. Aber ge- rade auf Grund ihrer Durchsichtig- keit werden sie anfällig.  Der   Geg-

ner wird sich bald darauf eingestellt haben. Oder haben sie noch ganz andere Finessen drauf? Runde 5 wird es offenbaren.
 Zunächst verläuft alles nach dem typischen Muster. Carsten legt vor und alle folgen. Plötzlich prescht Ian mit exzellenten 140 Punkten nach vorn. Der Gegner spielt Pres- sing und versucht zu blockieren, was ihm auch bis zum 5. Score gelingt. Doch mit jedem seiner Würfe macht NN Boden gut. Jetzt  übernimmt  NN mit famosen  100 Punk-

ten die Spitze. Doch Ian gelingen treffliche 92 Punkte, um erneut die Spitze zu überneh- men. Hans versucht als 3. Spitze zu agieren und wirft sehenswerte 100 Punkte. Jetzt tun sich Lücken im Rückraum auf. Als erster be- merkt es Peter. Er schlägt eine Finte, der Gegner fällt darauf herein. Diese Chance nutzt NN und geht zum Finish über. Rou- tiniert schließt er auf double10 ab und sichert sich Platz 1. Nur mit Mühe kann Ian folgen, der seine Führung leichtfertig auf's Spiel gesetzt hat. Hans wittert Morgenluft und  setzt  auf  seine   mentale  Stärke.  Doch

nicht mit Ian. Da hätte Hans viel früher sein Finish vorbereiten müssen. Ian, immer ganz stark auf der double7, vollendet schließlich im dritten Anlauf ganz trocken. Und wieder versucht es Hans. Aber ein Bouncer verhin- dert seinen Abschluss. Peter springt sofort zur Seite, unterbindet den gegnerischen Konter, geht auf ein double10-Finish und trifft. Damit sichert sich Peter wiederholt den 3. Rang. Ein variantenreiches Spiel mit den ungewöhnlichsten Angriffsformationen. Bei diesem Trainer kommen Begehrlichkeiten auf. Wenn der so weiter macht, wird er nicht mehr lange beim Wunstorfer Kreisel trainieren. Zuverlässige Vertrauenspersonen

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wollen in der Pause erfahren haben, dass Roman Abramowitsch bei Chelsea den Dart- sport etablieren will. Da wird sich der Wuns- torfer Kreisel etwas einfallen lassen müssen. Wollen sie eine Ablösesumme oder wollen sie ihren Trainer noch 1 Jahr halten und dann ablösefrei ziehen lassen? Dazu Peter: "Trai- nerwechsel kommt gar nicht in Frage. Da kann der Roman ruhig mit seinen Rubbel- losen winken. Das wird nichts. Da müsste er Chelsea schon nach Wunstorf verlegen. Aus- serdem würde der Trainer nicht auf unsere Trainingslager verzichten wollen. Das Letzte war einfach Spitze. Das Essen war gut, super Wellnessbereich, klasse Bar, einmaliger Ser- vice. Wir haben ja viel Theorie gemacht. Oh, hab' ich jetzt Interna ausgeplaudert? Hier, das wird aber nicht gedruckt."

  Runde 6. Der Trainer stellt um. Andy und Peter tauschen die Positionen. Passiert das jetzt verletzungsbedingt? Denn mit Peter auf

der Spielmacherposition lief das Spiel doch gut. Die Fans sind jedenfalls begeistert. Soll Andy mit seinen Übersteigern für neue Im- pulse sorgen?  Das Spiel  wird es zeigen.  Be-

dingt durch die Umstellung müssen sich die Spieler mit ihren ersten Darts neu orientieren. Im 2. Score fordert Hans mit gekonnten 100 Punkten die Führung und legt gleich solide 92 Punkte nach. Das gefällt Andy über- haupt nicht. Schnörkellos wirft er im- posante 118 Punkte. Im nächsten Durchgang spielt Andy seine Domi- nanz weiter aus, setzt sich die Spitze und gewinnt immer mehr Raum zwi- schen sich und seinen Mitstreitern. Erst in Finishnähe kann NN mit einem klasse  Wurf   von  100   Punkten  Andy

stellen und eröffnet sich ein Finish auf double16. Zu spät. Technisch perfekt stellt sich Andy bei einer Restpunktzahl von 37 die double18, zeigt noch einmal einen Übersteiger und locht seinen 3. Dart überlegen ein. Mit einem so schnellen Abschluss scheinen die ande- ren nicht gerechnet haben. Aber sie tun sich auch schwer. Dass Peter bei 55 Restpunkten zurück liegt, ist bei seinem Pensum heute verständlich. Aber wo bleiben die Mitspieler? Rüdiger und NN geigen auf der double4 herum, Ian steht bei double12, Carsten bei dou- ble16 und Hans beackert 35 Restpunk- te. Eigentlich für alle lösbare Aufgaben. Und das setzt NN gleich ganz deutlich um.  Dabei  geht er  eiskalt auf  double1

und findet dann ganz abgebrüht sein Ziel. Entsprechend geht Ian vor: double6, dou- ble3,  Finish und Platz 3.  In der Zwischenzeit

haben wir in Erfahrung bringen können, dass Peter tatsächlich eine Verletzung davon getragen hat. Er weiß, dass die Mannschaft nicht  auf  ihn  verzichten kann  und beißt sich

deshalb auf die Zäh- ne. Wie und wobei er verletzt worden ist, bleibt uns unerklär- lich. Jedenfalls gab es kein Einschreiten des Schiedsrichter. Peter muss sich im Final- kampf ohne gegneri- sche Einwirkung ver- letzt haben. Oder hat der Schiedsrichter Vor- teil gelten lassen? Im weiteren    Spielverlauf

lassen sich mit Ausnahme bei Andy leichte Ermüdungserscheinungen erkennen. Tatsäch- lich fehlt Peter und seine Präsens hinter den Spitzen. Gern hätten wir Andy und Peter ein- mal gemeinsam in der Offensiv agieren seh- en. Aber das scheint bei diesem Turnier wohl nicht mehr möglich. Peter humpelt von der Dartarena. Hoffentlich hält er durch. Bedingt durch diesen Verletzungsfall werden die Sicherheitsbestimmungen noch einmal über- prüft. Teilweise gehen einige Spieler dazu über Schutzbrillen zu tragen, was bisher noch nicht vorgeschrieben ist. Die Regelwerkkom- mission beschäftigt sich allerdings schon sehr lange mit diesem Thema.
  Weiter geht es mit Runde 7. Andy eröffnet und führt die Mannschaft nach vorn. Beim 2. Score gesellt sich Rüdiger punktgleich zu Andy. Dann zieht NN an beiden vorbei. Damit nicht genug, wirft NN satte 100 Punkte und leitet die Offensive ein.  Diese Führung will NN

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nicht mehr hergeben. Im 6. Durchgang steht NN bereits im Finishbereich, seine Mietspie- ler mit Abstand dahinter auf einer Linie. Jetzt rückt Carsten durch einen eleganten 100 Punkte Wurf auf. Peter kann mit famosen 98 Punkten folgen. Doch NN hat das Spielge- schehen voll im Blick und lässt niemanden an sich vorbei. Er verstolpert noch ein double20 Finish und landet bei double5. Indessen hat sich Rüdiger bis auf double7 heran gekämpft.

Nun wird es noch ein- mal gefährlich für NN. Ohne die Mine zu ver- ziehen geht er an die Standleiste. Kenner der Szene erahnen bereits was kommt: NN mit dem gefürch- teten "Circle shot". Und gleich auf Anhieb gelingt ihm das Finish ohne Chancen für Rü- diger. Der scheint sich allerdings konditionell erholt zu haben. Denn auch er erreicht sein Finish auf der dou- ble7.   Mit   diesem   2.

Platz kann sich Rüdiger wieder Hoffnung auf den Turniersieg machen. Carsten - 10 Punk- te, Ian - 13 Punkte, Peter - 18 Punkte, Andy - 33 Punkte, Hans - 58 Punkte, alle zum Angriff bereit für den 3. Platz. Hans versucht ein Highfinish von 58 Punkten und überwirft sich. Diese Chance lässt sich Andy nicht mehr nehmen und vollendet seine Restpunktzahl 33 zu einem Finish. Im zweiten Anlauf glückt Hans das sehenswerte Highfinish, aber ein Dart zu spät.

  Die letzte und entscheidende Runde wird eingeläutet. Die Nervosität steigt. NN eröff- net, und alle kommen gut vom Start weg. Mit einem gekonnten 92 Punkte Wurf bringt sich NN in Führung. Ian erwidert mit stattlichen 100 Punkten, ohne sich in den Vordergrund zu spielen. Daraufhin zeigt Carsten seine Fä- higkeiten mit einem 100-er Score. Aber NN bleibt weiter in Führung und baut diese noch durch einen 96 Punkte Treffer aus. Mit 98 Punkten übertrifft Rüdiger zwar NN,  muss ihn

jedoch ziehen lassen. Wieder kämpft sich Ian mit 95 Punkten heran. Peter folgt ihm über einen 97 Punkte Wurf. Völlig uner- wartet erzielt NN 90 Punkte und bereitet sein Finish vor, als die meisten noch gar nicht an's auschecken denken. Bei dem Abstand, den sich NN heraus gearbeitet hat, kann er sich ruhig Zeit nehmen. Von 47 Restpunkten geht er auf double4 und beendet seine Turnierteilnahme erfolg- reich mit dem Sieg in der 8. Runde. Aber was ist mit dem Rest der Mannschaft? Keine Ordnung mehr in den Reihen. Diese Unkonzentriertheit spiegelt auch die ma- gere Trefferausbeute wider. Der Trainer muss eingreifen. Er lässt unseren italie- nischen  Gastspieler  A.Werner auflaufen,

der jedem einzelnen Spieler die letzten tak- tischen Anweisungen übermittelt. Warum re- agiert der Trainer erst jetzt? Diese Maßnah- me hätte viel früher kommen müssen. Inzwi- schen ist doch jedem bekannt, wie wertvoll A.Werner als Konditionstrainer ist. Auf ein- mal läuft das Spiel wieder. Zu mindest bei Ian. Der wechselt von double16 auf double 12, während Rüdiger seine Anweisungen nicht umzusetzen vermag und weiter ergeb- nislos den Abschluss auf double20 sucht. Das

sollte er bereuen. Denn Ian ist voll in Fahrt: Erneut eine kleine Kursänderung auf double6, und dann der finale Dart zu Platz 2. Sofort nach dem Treffer rennt Ian auf den Trainer und A.Werner zu, umarmt sie und bedankt sich für das Vertrauen. Langsam scheint Rüdi- ger zu begreifen, dass double20 heute nicht seine Zahl ist. Er wechselt auf double4 und schließt endlich erfolgreich ab. Ob der 3.Platz für den Turniersieg reicht, ist recht fraglich. Und so ist es auch.  Der Sieger des 2. Darttur-

niers 2008 heißt NN. In seinem rasanten Fi- nallauf ab der 5. Runde hat NN nur noch High- points auf den vordersten Plätzen gesammelt und damit das Turnier verdient mit einer Ge- samtpunktzahl von 44 gewonnen. Das ist ganz große Offensivkunst. Rüdiger muss sich mit dem zweiten Turnierplatz und einer Ge- samtleistung von 41 Punkten begnügen. Der dritte Turniersieg infolge ist ihm beeindruk- kend von NN vergönnt worden. Dritter des Turniers wird Hans mit insgesamt 34 Punkten.

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Leider hat Hans bei diesem Turnier nur zweimal Highpoints auf den vordersten Rängen erzielen können. Dafür hat er mit Kampfgeist  die Mannschaft mobilisiert. Der wahre Sieger des Turniers ist aber Peter. Mit seinem Talent und dem Potential gilt er seit einiger Zeit als Ge- heimtipp. Nicht umsonst nennt man ihn den Ballack des Wunstorfer Kreisels. Mit welcher Virtuosität er die Darts verteilt hat, ist einfach Weltklasse. Da kann er schon mit den ganz Großen mithalten. Wir können hier getrost von einem gelungenen Turnier sprechen. Und bei diesem  Trainer,  wie  heißt  der  überhaupt,  können  wir noch  einige

Spitzenturniere erwarten. Hoffentlich bleibt er dem Wunstorfer Krei- sel lange erhalten. Wenn nicht, hat der Wunstorfer Kreisel aber noch einen Joker im Ärmel. Denn mit dem Konditionstrainer A.Werner, er macht gerade seinen Trainerschein, haben sie jemanden, der in der Weltelite ganz groß für Furore sorgen wird.
Wenn die Wetterverhältnisse besser gewesen, das Equipment recht- zeitig eingetroffen und der Dartprediger zu Wort gekommen wäre, dann hätte dieses Turnier durchaus das Jahrhundert-Turnier werden können. Aber: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.

Gut Dart

Wunstorf, den 17. Mai 2008