Turnierberichte von Dart-ok.
Pokalturnier am 18. Oktober 2008


Pokalfight reinster Güte. Alle Akteure boten großen Dartsport. Titelfavorit bestätigt seine Hochform. Heimsieg in acht Gängen.
   18. Oktober 2008 bei NN. Die Sonne scheint, das Herbstlaub leuchtet und beste Dartlaune bei allen Akteuren. Nach der langen Sommerpause waren alle heiß die Dartarena wieder betreten zu können. Doch wie haben die Dartartisten diese lange Turnierpau- se weg gesteckt? Einigen mag es entgegen gekommen sein, doch die Mehrheit bevorzugt die flotte Turnierfolge.
  Aber auch diesmal konnte der Wunstorfer Kreisel nicht in Idealbesetzung auflaufen. Dieter fehlte schmerzlich und Peter kam verletzt zum Turnier. Da bewährt es sich wieder einmal, dass die Mannschaft komplett aus Ergänzungsspieler besteht, die sowohl variabel einsetzbar als auch austauschbar sind. Obendrein  kann der Wunstorfer Kreisel  jederzeit  auf seine Gast-
spieler zurück greifen. Das macht den Wunstorfer Kreisel auch so unberechenbar.
   Auch dieses Mal ist es gelungen das Luther Dart-TV für die Live- Übertragungsrechte zu gewinnen. Hierfür ein besonderes Lob an den Veranstalter.
   Die Dartanlage machte bei der Inspektion einen ausgesprochen soliden Eindruck. Wie sich noch im Laufe des Turniers heraus stellen sollte, hielt allerdings die Beleuchtungsanlage den harten Turnierbelastungen teilweise nicht stand. Einige Mitspieler klagten über phasenweises Flackerlicht mit störenden Reflexen auf den Getränken - ein Turnierabbruch war allerdings nicht zu befürchten.
   Zu Beginn des Turniers hielt unser Fair- play-Beauftragter Ian eine Brandrede über Anstand und Fairness beim Dart. Die Spiel- führer und der Spielerrat wurden vergat- tert störende Zwischenrufe in den eigenen Reihen zu unterbinden. Verstöße werden mit hohen Konventionalstrafen geahndet. Abschließend  wurde der  neue Konditions-
trainer und langjäh- rige Gastspieler aus der italienischen Liga A.Werner mit einem dreifachen "Gut Dart" begrüßt.
 Bereits beim Warm- up schlug Peter eine Welle der Bewunde- rung und Sympathie aus den Zuschauer- rängen entgegen. Pe- ter trat mit größten Einsatzwillen, aber mit verbundener Wurfhand an die Ab- wurflinie. Was war passiert? Handelte es sich um eine schwere Verletzung, oder eine
neue Wurfvariante unseres Kunstdarters? Peter: "Ich habe verdammt viel Glück ge- habt. Beinahe wären Mittel- und Ringfinger um zwei Zentimeter verkürzt worden. Ich wüsste gar nicht, wie ich damit den Dart halten sollte. Also habe ich mich für eine Operation entschlossen. Nebenbei habe ich kleine Korrekturen vorgenommen. Die Dartwelt wird staunen."
  14:00 Uhr - der Kameramann gab das Zeichen. Die Live-Übertragung lief und das Turnier konnte beginnen. Runde 1 verlief erwartungsgemäß sehr schleppend. Alle Akteure standen unter Hochspannung und belauerten sich. Jede Bewegung, jede Re- aktion wurde registriert. Da war kaum Zeit für Konzentration. Mit zunehmender Treff-
sicherheit kam Tempo und Hans ins Spiel. Doch es nutzte nichts. NN war zu stark und beendete den Kampf um Platz 1 mit einem brillanten 52-er Finish. Hans, den Sieg schon vor Augen, musste sich mit Platz zwei vor Rü- diger auf Platz 3 be- gnügen. Sofort bildeten Trainer und Mannschaft einen Motivationsring um Hans. Der Kondi- tionstrainer gab sein Bestes, und die Mann- schaft stimmte sich ein: "Hans, Du kannst! Hans, Du kannst!"
   Runde 2: Die Motivation stimmte, und die Spieler wurden konzentrierter. Trotz allem konnte auch diesmal niemand NN den Sieg nehmen. Ian glänzte immerhin mit einem 45-er Finish und errang Platz 2 vor Hans.
  Jetzt brannte die Luft in der Dartarena. Fehleranalyse beim Wunstorfer Kreisel. Über die Außenmicros des Luther Dart-TVs
war zu hören: Carsten: "Spielen wir doch auf Abseits"? Hans: "Ihr müsst auch mal sperren ohne Dart". Andy:"Wie denn, wenn Du mit Deinen Darts so 'rumfuchtelst?" Peter: " ...in die Kniekehle, tritt ihn in die Kniekehle..." Ian: " Ich brauche 'ne Massa- ge. Wo ist der Konditionstrainer"?
 Soweit die Livemitschnitte; weiter in Run-
de 3. Die Athleten formierten sich an der Grundlinie. Ständiger Führungswechsel unter den ebenbürtigen Gegnern, keiner ließ nach. Auf einmal machte Rüdiger auf sich aufmerksam. Mit gezielten Würfen zog er an NN vorbei, ließ Peter stehen, holte Hans ein und vollendete zum Sieg. Hans folgte auf dem zweiten Platz und Carsten auf Platz 3. Glanzvolle Taktikleistung des Wunstorfer Kreisels.  Das Konzept ging voll

auf, der Trainer war zufrieden.
 Doch auch diese Runde überschatteten Beschwerden : Flackerlicht in der Beleuch- tungsanlage. "Wiederholung" wurde laut- stark gefordert. Die Stimmung kochte hoch, und das Security-Team musste ein- schreiten. Die Jury nahm eine Auszeit. NN betont, man habe ihm auf seine Beleuch- tungstechnik beste Zertifikate zuerkannt. Hans daraufhin etwas gelangweilt: "Ja, ja,
zuerkannt. Erst als er durch das Glas gerannt, hat er die Tür als zu er- kannt", und Peter: "...in die Kniekeh- le, einfach in die Kniekehle..." Die Jury kehrt zurück und erklärt, es handle sich um Störungen, ausgelöst durch den Herzschrittmacher eines Jurymitgliedes. Man habe das Pro- blem abgestellt. Das Turnier könne weitergehen.
 Um 16:35 Uhr: Start zu Runde 4. NN zeigt Nerven. Nicht umsonst referiert er über die aktuelle Wirtschaftslage, Bankenkrise, Hartz IV und löst damit große Begeisterungsstürme aus: "Mach hin! Du bist dran mit werfen". Beeindrucken  ließ  sich   jedoch  nie-
mand, im Gegenteil: Beflügelt von so viel Allgemeinbildung übertraf sich Carsten, nahm NN die Führung ab und siegte vor Rüdiger im 4. Leg. Mit einem brillanten 54-er Highfinish sicherte sich NN noch den 3. Platz. Bei dieser Aktion fiel das erste Mal die Bemerkung: "Heimvorteil". Die Jury ignorierte diesen Vorfall. Damit gingen alle Protagonisten in die Halbzeit-Pause.
 Vom Catering-Service wurde die zünftige
Darterplatte gereicht, bestehend aus ei- nem scharfen Chili, frischem Weißbrot und einer extra lauten Konferenzschaltung zur Bundesliga.
 Wohl gestimmt gingen alle mit Runde 5 in die 2. Halbzeit. Auch hier spielte sich NN einige, wenn auch kleine, nicht unbedingt zählbare, aber immerhin Vorteile in sei- nem dritten Heimspiel in Folge heraus. Wiederholt führten Zwischenbemerkungen
von NN bei den Akteuren zu Konzentra- tionsmangel. Woraufhin Andy mit einem Blick zur Jury bemerkt: "Guck mal, ich glaube jetzt weiß ich welcher Schrittma- cher abgestellt worden ist". Unbeeindruckt entschied NN dieses Spiel für sich, obwohl Ian durch seinen enormen Vorsprung mehrfach den Sieg in seiner Wurfhand hatte, sich jedoch nicht so recht ent- scheiden konnte. Der musste Hans den 2. und Peter den dritten Platz überlassen.
 Nun wurde nicht mehr von Heimvorteil gesprochen. Nein, jetzt sprach man be- reits von Heimvorteilsnahme. NN kom- mentierte diese Äußerungen gelassen mit der Bemerkung: "Ein Heimvorteil will er- kämpft sein. Den muss man sich verdie- nen. Entweder man hat ihn, oder man hat ihn nicht. Ich hab' ihn". Die Pflichtpunkte gingen zwar klar an NN, doch in der Kür lag jetzt,  trotz  verbundener  Hand, Peter ein-
deutig in Führung. Bei den Applaus- werten blieb der Jury nichts anderes übrig.
 Runde 6 erwies sich als die zäheste Runde des Turniers, aber auch die mit den meisten Highscores. Kräfte- zehrender Dartsport, bis in die Knie, und bis Rüdiger dem endlich sieg- reich ein Ende setzte. Carsten, nicht ganz so konstant im Abschluss, folg- te auf dem 2. Platz. Peter krönte diese schwere Runde allerdings mit dem Highlight des Turniers: 56 Punk- te, bestes Highfinish und 3. Platz.
 Der Konditionstrainer springt zu Peter: "Jetzt nachsetzen! Nicht lok-
ker lassen! So spielst Du Deine Gegner schwindlig. Los, sag's mir. Was halten wir von unseren Gegnern? "Jaou Trääner, ge- nau Trääner: Kannst Du beim Laufen nicht mehr siegen und meinst es könnt am Saufen liegen. Dann lass die andern für Dich laufen, und Du kannst dann im Liegen saufen". Hier bricht die Berichterstattung ab. Aber gerade wegen seiner Trainings- methoden wird der italienische Trainer so bewundert und umworben.
 Runde 7 gehörte zu den ausschlaggeben- den Runden des Turnier. Sie war nicht die spektakulärste und hatte kaum Höhepunk- te, bot aber interessante Spielzüge. Wie- der einmal glänzte Peter mit einem gelun- gem Highscore und Ian als erfahrener Spielertrainer: "Jungs, Ihr müsst mehr Marker setzen. Das ist das beste
Mittel zum Zweck." Andy ver- stand den Tip sofort und setzte nur noch Marker. Dabei erschien er etwas übertrainiert und seine Dart untertrainiert zu sein. Wenn er die treble20 traf, ver- weigerte das Board die Annah- me. Der Spielertrainer hierzu: "Da sollte sich der Zeugwart des Wunstorfer Kreisel einmal ein Beispiel an Hannover 96 neh- men. Die haben auch einen Zeugwart. Und bei dem sind die Sportgeräte im besten Zustand. So manches Spiel wird durch den Zeugwart gewonnen."
 Von vielen im Vorfeld bereits geahnt, war NN jederzeit in der Lage seine Präzision im Finish zu wiederholen. Mit seiner gezir- kelten Wurftechnik erzielt er Platz 1. In schonungsloser Auf- holjagd sichert sich Hans Platz 2
und Carsten etwas zögerlich den 3. Platz. Hans zu dieser Runde: "Ich habe schon viele Zweite Plätze gemacht. Aber das hier war mein bester. Den macht mir so schnell keiner nach".
 So  ging  es  weiter  in  Runde  8,  die  alles
Entscheidende. Die Luft war 'raus und kein Highscore mehr drin. Mit eisernen Willen, kämpften sich die Dartkünstler zum letzten Mal in den Finishbereich. Es gab keine Zu- rückhaltung mehr. Durch ein Geschenk von Carsten sollte wieder einmal Mal der Ge- winner NN heißen, der sich in einem span-
nenden Finish gegen Carsten durchsetzen konnte und Rüdiger auf Platz 3 verwies.
 Runde 7 und 8 waren klare Arbeitssiege. In beiden Runden zeigte NN seine Souve- ränität und ließ sich seine Siege nicht neh- men. Er  war  eindeutiger  Punktsieger  und
Gewinner des Turniers. Ein verdienter Sieg, der allseits Anerkennung fand.
 Die Jury sorgte für weitere Irritationen, als sie dem Turniersieger den Pokal auf Dauer verlieh. Allein NN meldete sich zu Wort und bestritt den Pokal 3 mal gewon- nen zu  haben.  Sofort  bekam er  dafür  die
gelbe Karte wegen Meckern, woraufhin die Kritiker ver- stummten. Nun nahm NN den Pokal mit gelöster Freude in Empfang.
 Beifallstürme und tobende Arena übertönten die Übertra- gung. Carsten ergriff das Mi- kro und hielt eine flammende Rede über den Dartsport und dessen Zukunft. Dabei ließ er auch nicht aus, dass Ziele neu definiert werden müssen. Vie- le Projekte warten, um ge- startet zu werden. Ein Ausbil- dungszentrum müsse her, z.B. ein Resthof. "Kennt je- mand einen Resthof"? "Den kenne ich," warf NN ein, "die- sen Resthof hat man schon vor 25 Jahre gesucht. Das ist ganz einfach, den wieder zu finden". Andy ganz lakonisch: "Zur  Not  inserieren  wir  kurz.
Wie groß ist er denn? Ab 1 Hektar werden die auch übersichtlicher. Aber um Motor- dart spielen zu können, brauchst Du ga- rantiert so viel". Rüdiger: "Wir könnten ja eine stationäre Dartbetreuung anbieten". Peter:  " Die  Bauaufsicht  habe  ich ".  Ian:
"Und wenn wir Minidart spielen, brauchen wir dann nur noch einen Schuhkarton? Demnächst spielen wir auch noch Frauen- dart". Hans: "Ich habe neulich Frauendart gesehen. Das sah aber
ganz hübsch aus". NN: "Das geht mir jetzt alles zu schnell. Wollen wir nicht erst einmal das Gruppenfoto machen?" Carsten: "Ich glaube diesen Resthof gibt es doch nicht".
Gut Dart!

Wunstorf, den 18.10.2008

fi.lou